Thailand trauert um seine Königinmutter. Am 24. Oktober 2025 verstarb Queen Sirikit im Alter von 93 Jahren in Bangkok – eine Frau, die über Jahrzehnte hinweg als „Mutter der Nation“ verehrt wurde. Ihr Tod berührt Millionen Menschen im ganzen Land, denn für viele Thais fühlt es sich an, als hätten sie ihre eigene Mutter verloren. Königin Sirikit war Symbol für Güte, Fürsorge und nationale Einheit – ihr Verlust hinterlässt eine spürbare Leere.
Während Tempelglocken läuten und das Land in Schwarz gehüllt ist, zeigt sich, wie tief Königin Sirikit in den Herzen der Thais verankert war. Straßen sind stiller, Menschen legen Blumen nieder, und in vielen Häusern brennen Kerzen zu ihrem Gedenken. Auch Reisende spüren in diesen Wochen die besondere Atmosphäre zwischen Trauer und Dankbarkeit. Wer mit Achtsamkeit unterwegs ist, erlebt Thailand in einer Zeit stiller Würde – und begegnet einer Nation, die ihre Monarchin mit Liebe und tief empfundener Zuneigung verabschiedet.
Ihr Leben war geprägt von Anmut, Fürsorge und tiefer Liebe zu ihrem Land. Als Königin, Mutter und kulturelle Schirmherrin hat sie Generationen von Thailänder*innen inspiriert und geprägt – ein Vermächtnis, das bis heute spürbar ist.
Königin Sirikit Kitiyakara wurde am 12. August 1932 in Bangkok geboren – in eine angesehene aristokratische Familie, die tief in der Geschichte Thailands verwurzelt war. Ihr Vater, Prinz Chalermsakdi Kitiyakara, diente als Diplomat, weshalb Sirikit schon früh in verschiedenen Ländern Europas lebte und eine weltoffene Bildung genoss. Ihre Jugend war geprägt von Eleganz, Neugier und einem tiefen Sinn für Verantwortung gegenüber ihrem Land.
Während ihrer Schulzeit in Frankreich begegnete sie 1946 dem jungen König Bhumibol Adulyadej, der dort Musik und Ingenieurwesen studierte. Was als zarte Freundschaft begann, wurde zur lebenslangen Partnerschaft zweier Menschen, die ein ganzes Land prägten.
Im April 1950, nur wenige Tage vor der Krönung ihres Ehemannes, heiratete Sirikit den König von Thailand. Damit begann ein neues Kapitel – nicht nur für sie, sondern für das gesamte Königreich. Als Königin Konsort stand sie an der Seite des Monarchen in einer Zeit tiefgreifender Veränderungen.
Sie begleitete den König auf unzähligen Reisen in entlegene Regionen Thailands, zeigte Präsenz in Dörfern, Schulen und Klöstern und wurde so zu einer Symbolfigur des Mitgefühls. Besonders geschätzt wurde ihre Fähigkeit, Nähe zu den Menschen herzustellen – sei es mit einem Lächeln, einer Geste oder in Gesprächen mit Frauen und Kindern, die sie auf ihren Reisen traf.
Sirikit war nicht nur Königin, sondern auch eine treibende Kraft hinter kulturellen und sozialen Initiativen. Unter ihrer Schirmherrschaft entstanden zahlreiche Projekte, die das traditionelle thailändische Kunsthandwerk bewahrten und förderten – insbesondere Seidenweberei, Stickerei und Töpferkunst.
Ihr wohl bekanntestes Werk ist die Gründung der SUPPORT Foundation (Foundation for the Promotion of Supplementary Occupations and Related Techniques), die Frauen in ländlichen Regionen eine wirtschaftliche Perspektive bietet. Diese Initiative trug maßgeblich dazu bei, alte Handwerkskünste zu bewahren und die Lebensqualität auf dem Land zu verbessern.
Nach dem Tod von König Bhumibol Adulyadej im Jahr 2016 zog sich Königin Sirikit zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück. Ihr Gesundheitszustand hatte sich bereits zuvor verschlechtert, doch ihr Einfluss blieb spürbar – besonders durch ihre Stiftung, Museen und die unzähligen Projekte, die sie ins Leben rief.
Ihr Geburtstag, der 12. August, wurde seit Jahrzehnten als Muttertag in Thailand gefeiert – ein Symbol für ihre Rolle als „Mutter der Nation“.
Königin Sirikit wird in Erinnerung bleiben als eine Frau von außergewöhnlicher Würde, Mitgefühl und kulturellem Weitblick – eine Monarchin, die ihr Land mit Herz und Tatkraft geprägt hat.
Am Abend des 24. Oktober 2025 verstarb Königinmutter Sirikit im Alter von 93 Jahren im Siriraj-Krankenhaus in Bangkok. Die Nachricht verbreitete sich innerhalb weniger Minuten im ganzen Land und löste tiefe Betroffenheit aus. Schon kurz nach der offiziellen Mitteilung versammelten sich Hunderte Menschen vor dem Krankenhaus, um Blumen niederzulegen, Kerzen zu entzünden und ein letztes Gebet für die geliebte Monarchin zu sprechen. Für viele war es, als hätten sie ein Familienmitglied verloren – eine Mutter, die sie ihr Leben lang begleitet hatte.
Das Royal Household Bureau bestätigte den Tod der Königinmutter noch am selben Abend in einer landesweit ausgestrahlten Erklärung. Fernsehsender unterbrachen ihr Programm, um Porträts und Rückblicke auf ihr Leben zu zeigen, begleitet von gedämpfter Musik. In sozialen Netzwerken teilten Thailänder*innen Erinnerungen, Fotos und Dankesworte – ein stiller Ausdruck der tiefen Verehrung, die Königin Sirikit über Jahrzehnte erfahren hatte.
In vielen Städten, vor allem in Bangkok, Chiang Mai und Nakhon Si Thammarat, entstanden spontan Orte des Gedenkens. Öffentliche Gebäude, Schulen und Tempel schmückten ihre Eingänge mit weißen Blumen – Symbole der Reinheit, aber auch der Liebe, die das Volk ihr entgegenbrachte.
Wenige Stunden nach der Todesmeldung begannen die traditionellen königlichen Trauerrituale, die in enger Abstimmung zwischen dem Palast, dem Mönchsorden und der Regierung vorbereitet wurden.
- Für die königliche Familie und den Hof wurde eine einjährige Trauerzeit festgelegt.
- Staatliche Einrichtungen in ganz Thailand lassen für 30 Tage die Flaggen auf halbmast.
- Die öffentliche Trauerzeit beträgt 90 Tage, in denen viele Thailänder*innen Schwarz oder Weiß tragen und auf festliche Kleidung verzichten.
Zentrale Zeremonien finden auf dem Gelände des Sanam Luang vor dem Grand Palace in Bangkok statt, wo Tausende Menschen täglich Blumen und Kränze niederlegen. Ein traditionelles Wasseropfer-Ritual (Royal Bathing Ceremony) markierte den Beginn der Trauerfeierlichkeiten, gefolgt von religiösen Zeremonien in ausgewählten Tempeln im ganzen Land.
Die königliche Prozession führte vom Siriraj-Krankenhaus über die Rama IV Road bis zum Grand Palace, begleitet von Ehrengarden, Mönchen und Militärformationen – ein Anblick, der tiefe Emotionen in der Bevölkerung auslöste. Viele Menschen standen schweigend am Straßenrand, manche weinten leise, andere hielten Bilder der Königin hoch, um ihr den letzten Respekt zu erweisen.
Der Tod von Königinmutter Sirikit ist mehr als ein familiäres Ereignis der Monarchie – er betrifft das gesamte Land. Sie galt über Jahrzehnte hinweg als „Mutter der Nation“, Symbol für Mitgefühl, Würde und kulturelle Identität.
Für viele Thais ist diese Zeit nicht nur formelle Trauer, sondern Ausdruck einer familiären Verbundenheit. In Gesprächen hört man oft: „Es ist, als hätte unsere Mutter das Land verlassen.“ Diese Worte spiegeln die tiefe Liebe wider, die ihr entgegengebracht wurde.
In der Trauerzeit verlangsamt sich das öffentliche Leben in Thailand spürbar: Unterhaltungssendungen werden reduziert, manche Festivals verschoben oder in stillerer Form begangen. Die Menschen zeigen Respekt durch Schweigen, Kleidung und Gebete – eine Form des nationalen Zusammenhalts, die tief in der thailändischen Kultur verankert ist.
Für Reisende ist diese Zeit eine außergewöhnlich stille und würdevolle Phase, in der Thailand seine tief verwurzelte Kultur der Anteilnahme zeigt. Wer das Land jetzt besucht, erlebt eine besondere Form der Verbundenheit: Musik und Feiern treten zurück, an vielen Orten herrscht eine ruhige, achtsame Stimmung.
Besonders in Bangkok, rund um den Grand Palace, aber auch in Städten wie Chiang Mai oder Ayutthaya, spürt man den Respekt, mit dem das Volk seiner Königinmutter gedenkt. Reisende sollten sich dieser Atmosphäre anpassen – mit respektvollem Verhalten, gedeckter Kleidung und einem offenen Herzen.
Eine Reise in dieser Zeit kann zu einer tief berührenden Erfahrung werden, denn sie erlaubt einen seltenen Einblick in die Seele Thailands: ein Land, das Trauer nicht als Ende, sondern als Moment des Zusammenhalts und der stillen Liebe versteht.
Eine Reise nach Thailand während der Trauerzeit kann eine besonders eindrucksvolle und berührende Erfahrung sein. Wer mit Empathie und Respekt reist, erlebt das Land in einem Moment stiller Würde, familiärer Verbundenheit und tiefer Gemeinschaft – ein Thailand, das seine Königin wie eine Mutter verabschiedet und in Liebe und Dankbarkeit vereint bleibt.