Die umstrittene 300-Baht-Tourismusgebühr soll Ende des Monats vom Kabinett geprüft werden. Das Kabinett kann beschließen, die Gebühr zu erlassen oder ihre Einführung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Laut dem Minister für Tourismus und Sport, Pipat Ratchakitprakarn, wird die Gebühr jedoch nicht abgeschafft. Er sagt, dass sie bereits im Gesetz verankert ist und nicht aufgehoben, sondern nur verschoben werden kann.
Das Ministerium für Tourismus und Sport ist dabei, seine Studie über die Auswirkungen der Tourismusgebühr abzuschließen. Die letzte Phase soll diese Woche abgeschlossen werden und konzentriert sich auf die Erhebung der Gebühr bei der Einreise nach Thailand auf dem Landweg. Die Thailand Traveller Fee könnte dann sofort vom Kabinett verabschiedet oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.
Für den Fall der Fälle hat das Ministerium gestern bereits einen Vertrag mit der Krungsri Bank abgeschlossen, die die finanzielle Abwicklung der Gebühr übernimmt. Sie wird Kioske, eine mobile App und ein Zahlungsportal auf der Website einrichten und betreuen sowie die in den Flugtickets enthaltene Tourismusgebühr einziehen.
Fachleute und Unternehmen aus der Tourismusbranche haben gegen die Gebühr protestiert, da die Branche nach über zwei Jahren, in denen sie durch die Covid-19-Pandemie dezimiert wurde, endlich wieder Gewinne erwirtschaftet. Viele sind frustriert, dass die Regierung angesichts der wirtschaftlichen Probleme, der teuren und begrenzten Flüge und anderer Hindernisse eine weitere Abschreckung für Touristen einführt.
Befürworter der Tourismusgebühr sagen jedoch, dass die 300 Baht notwendig sind, um Geld für Notfälle mit Touristen bereitzustellen, insbesondere nach den durch Covid verursachten Katastrophen. Viele Touristen haben eine Reiseversicherung abgeschlossen, was diese Gebühr überflüssig macht, aber Pipat sagt, dass die Versicherungsansprüche der Reisenden in Thailand oft abgelehnt werden.
Reisegruppen, die eine Pflichtversicherung abschließen müssen, können sich die Tourismusgebühr möglicherweise erlassen lassen. Inhaber von Grenzpässen, die aus verschiedenen Gründen häufig nach Thailand ein- und ausreisen, werden ebenfalls von der Gebühr befreit, wenn sie einen Tagesausflug machen, und möglicherweise wird ihnen eine niedrigere Gebühr berechnet, wenn sie über Nacht bleiben.
Aber der Betrag, der bisher durch touristische Notfälle verloren ging, ist keine geringe Summe. Bei Ausländern, die zwischen 2017 und 2019 medizinisch behandelt wurden und dann ihre Rechnungen nicht bezahlten und Thailand verließen, belief sich der Schaden auf fast 350 Millionen Baht. Das Gesundheitsministerium musste dieses Geld von der Regierung eintreiben, um die Krankenhäuser zu bezahlen. Der Tourismusminister räumte ein, dass die Notkasse der Regierung wieder aufgefüllt werden müsse.
„Die Gebührenerhebung ist für das Land notwendig, da das Haushaltsbüro kein Budget mehr für die Versorgung von Touristen in Notfällen zur Verfügung stellt, während der Fonds des Ministeriums für diesen Zweck ein kleineres Budget übrig hat.“
Das eingenommene Geld wird jedoch nicht nur für die Bezahlung von Krankenhausrechnungen ausreichen. Wenn der Tourismus wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht, würde die Gebühr etwa 12 Milliarden Baht pro Jahr einbringen. Nahezu 90 % davon werden für Projekte wie die Verbesserung der Zugänglichkeit öffentlicher Einrichtungen in Thailand verwendet. Diese und andere Investitionen würden den Standard des Tourismus anheben, um mit anderen beliebten Reisezielen gleichzuziehen.
Quelle: The Thaiger
